Auch in diesem Jahr fand wieder die Gamescom, Europas größte Spielemesse in Köln statt.
Das Team von ejagfest.de war an jedem der Fünf Messetage vor Ort.
Als Aussteller im Retro-Bereich zeigte das ejagfest Flagge. Der Jaguar konnte an mehreren Anspielstationen ausprobiert werden und wir sprachen mit vielen interessierten Besuchern. Hierzu wird es einen eigenen Beitrag geben. Für unseren ejagfest Blog haben wir parallel dazu einige ausgewählte Pressetermine wahrgenommen, um uns ein Bild über die aktuelle Spielelage zu machen. Ein besonderes Augenmerk lag hier auf dem Veteranen der Branche, Nintendo. Aber auch Firmen wie Crytec, Zenimax, EA, Sony und Ubisoft haben wir besucht.
Die Gamescom zeichnet sich als größte Spielemesse Europas aus, deren Bedeutung angesichts jährlich steigender Besucherzahlen stetig wächst. So fanden in diesem Jahr 345.000 Besucher aus 96 Ländern den Weg nach Köln, was die Zahlen aus dem Vorjahr um gute 10.000 Besucher übertrifft. Die 806 ausstellenden Unternehmen zeigten auf 193.000 Quadratmetern was uns in den kommenden Monaten an neuen Spielen erwartet. Der Anteil der Fachbesucher stieg um 5% auf 33.200. So viel zu den Zahlen.
Bei „Crytec“ gab es neben „Arena of Fate“ das Spiel „Warface“ zu sehen. Bei „Arena of Fate“ handelt es sich um ein Online 5 gegen 5 Actionspiel aus der Vogelperspektive für den PC. Man wählt aus Fantasy-Character, wie Alice, Rotkäppchen, Nikola Tesla, Robin Hood und vielen mehr aus und muss in dem gezeigten Spielmodus in 20 Minuten das andere Team besiegen. Die Idee sich mit bekannten Charakteren in den Kampf zu begeben macht das Spiel interessant. Auch „Warface“ setzt voll auf Online-Mulitplayer. Der Free-to-play-online FPS für den PC zeigt allerdings ein realistisches Setting, in dem bis zu 5 Spieler im Co-op oder 10 Spieler alleine in den Krieg ziehen. Parallelen zu Ubisofts Ghost-Recon free-to-play Shooter sind durchaus zu erkennen. Mehr Infos zur bevorstehenden Closed Beta gibt es auf der Crytec Webseite. Hinter verschlossenen Türen gab es noch eine sehr beeindruckende „Dino-Tech-Demo“ auf der Oculus Rift zu bestaunen. Anders als in der Dino-Demo auf der E3, wo man in einem T-Rex Nest hockte, musste man sich hier an einer Seilwinde einen Berg hinnauf bewegen, während man von Flugdinosauriern umringt war. An der Bergspitze wurde man dann mir einer tollen Aussicht inkl. weiterer Dinos belohnt. Crytec zeigt hier ein weiteres mal, dass man technisch ganz weit vorne mitspielt. Leider ist bisher kein Spiel zur „Dino-Tech-Demo“ angekündigt.
Bei Zenimax drehte sich natürlich alles um die am 10. November bevorstehende Veröffentlichung von „Fallout 4“ für PC, Xbox One und PS4. Man zeigte eine erweiterte Version des E3 Videos mit Gameplay-Szenen. Das Video hat es mittlerweile auch schon ins Netz geschafft und schürt die Vorfreude auf den Titel weiter. Wir freuen uns sehr auf den Release des Spieles und hoffen, vorher noch selber Hand an eine Preview Version legen zu dürfen.
Ausgerechnet EA hatte mit einem kleinen Indie-Titel eines unserer Messehighlights dabei. Das Spiel „Unravel“ vom kleinen schwedischen Entwickler „Coldwood Interactive“ bezaubert durch seine schöne Grafik und ein neues Spielkonzept. Ein Garnmännchen namens „Yarni“ spielt die Hauptrolle in einer ansonsten realistisch gestalteten Grafik. Yarni verliert sein Garn auf seinem Weg zum nächsten Checkpoint, wo er es wieder auffüllen kann. Hierbei kann er das Garn als Lasso, Sprungschanze oder als Enterhaken verwenden. Das Spiel erscheint in Q1 2016 für PC, Xbox One und PS4 und wir freuen uns sehr darauf.
Natürlich ebenfalls heiß erwartet ist der Titel „Star Wars Battlefront“ (PC, Xbox One, PS4), welcher ab 19. November erhältlich sein wird. Wir spielten eine Partie X-Wing vs. Tie-Fighter Dogfight in der Luft, so wie die Bodenmission auf Hoth, die bereits aus verschiedenen Videos bekannt ist. Beides hat uns sehr gefallen, wobei sich die Flugschlacht als unser Favorit entpuppte. Nicht zuletzt weil diese Erinnerungen an alte LucasArts PC Spiele entfachte (X-Wing, X-Wing vs. Tie Fighter). Auch am Boden spielt sich alles routiniert gut. Der Titel ist stark auf Mulitplayer ausgerichtet, ob auch Solisten auf ihre Kosten kommen bleibt noch offen.
Weiter schauten wir uns den Reboot einer alten Rennspielmarke an, welche in der Neuauflage einfach auf den Titel „Need for Speed“ hört. Auffällig hier war vor allem, dass man wie bereits in der Mitte der Neunziger Jahre auf storyvorantreibende Zwischensequenzen mit echten Menschen setzt, anstatt, wie zuletzt üblich auf Sequenzen in Spielgrafik. Die Übergänge zwischen Spiel und Videos sind dank guter In-Game Grafik flüssig und man findet sich als Spieler in einer Art first person view in den Videos wieder. Ein interessanter Ansatz, welcher das back to the roots Prinzip noch unterstreicht. Auch spielerisch gibt sich der Titel vielversprechend. Die Wagen steuern sich gut. Wir sind auf die fertige Version gespannt. Das Spiel erscheint am 5. November für PC, Xbox One und PS4.
Sony nahm wie gewohnt mit seinem riesigen Stand viel Platz ein. Wir haben uns für die Spiele „Uncharted 4“, sowie „Horizon: Zero Dawn“ entschieden. Der Entwickler „Naughty Dog“ hat mit „Uncharted 4“ einen weiteren non stop Action Titel in der Pipeline. Allein das gezeigte Bildmaterial untermalt mit tollen Soundeffekten, lässt den Zuschauer denken, er hätte den neuen Indiana Jones Film vor sich. Es wurde eine bombastische Verfolgungsjagd mit Motorrad bzw. Jeep gegen einen Panzerwagen gezeigt. Spieler und
Zuschauer hatten kaum Zeit durchzuatmen. Wirklich sehr beeindruckend. Man darf gespannt sein auf den Release im 1Q 2016. Bei „Horizon: Zero Dawn“ von den Killzone-Entwicklern „Guerrilla Games“ geht es etwas gemächlicher, dennoch nicht weniger beeindruckend her. Man könnte die neue Marke wohl am ehesten als „Monster Hunter“ in der Zukunft mit Roboter-Monstern bezeichnen. Producer „Mark Norris“ hielt sich zur Story noch sehr bedeckt, aber es scheint sich definitiv mehr dahinter zu verbergen als „gotta catch ‚em all“. Wir werden bis zum Release 2016 sicher noch weitere Einzelheiten erfahren und freuen uns drauf. Das Gezeigte überzeugte in Punkto Präsentation auf ganzer Linie.
Bei Ubisoft bestaunten wir den neusten Teil der Anno Serie, „Anno 2205“ (PC). Dank komplett neuer Grafikengine ist alles nun größer und schöner als beim Vorgänger „Anno 2070“. Neu ist das Meta-Game, welches mehrere Endlosspiele in einer Mega Econemy vereint, so wie das nun mögliche Siedeln auf dem Mond. Wenn die übliche Anno Qualität gewahrt bleibt sind wir uns sicher, dass uns am 03. November wieder mal „das beste Anno aller Zeiten“ erwartet. Da Virtual Reality in diesem Jahr überall demonstriert
wurde, ließ sich auch Ubisoft nicht lumpen und zeigte, dass sie dabei sind. Neben einer „Rabbids Experience Demo„, welche eine virtuelle Rutschpartie inkl. Rüttelstuhl und VR-Helm beinhaltet, gab es noch „Trackmania Turbo„, welches wir angespielt haben. Hier sitzt man im bekannt turbulenten Trackmania Rennzirkus inkl. Loopings in einem Rennauto, welches man aus der Ego-Perspektive steuert. Hat man sich erstmal an die Perspektive und die Steuerung gewöhnt, ist es eine sehr interessante Erfahrung. Allerdings nichts für Leute denen schnell schlecht wird. Die Demo lief auf der PS4 mit Morpheus 3D-Brille von Sony. Das Spiel erscheint am 26. November und wird auch ohne Brille auf PC, Xbox One und PS4 spielbar sein.
Da wir so wie einige andere Kollegen, trotz rechtzeitiger Voranmeldung, bei Microsoft in diesem Jahr leider keinen Termin mehr bekamen, fällt der Bericht hier etwas dünner aus. Wir konnten allerdings Hand
an den am 6. Oktober erscheinenden „Microsoft Xbox One Elite Wireless Controller“ legen. Der knapp 150 Euro teure Controller ist speziell für Pro- und Dauergamer entwickelt worden und verspricht Langlebigkeit, Präzision und an die persönlichen Bedürfnisse anpassbare Bauteile (Steuerkreuz, Mini-Sticks, Tastenbelegung). Der Trockenversuch am Stand bestätigt die sehr hochwertige Verarbeitung. Die verarbeiteten Metallteile machen ihn etwas schwerer als den Standartcontroller, was die Nutzung laut Microsoft aber nicht beeinflussen soll. Wir sind sehr gespannt auf erste Spielerberichte, nicht nur aus der Pro-Gaming Szene. Gerne hätten wir uns das mittlerweile erschienene Spiel „Rare-Replay“ angesehen, aber bis auf eine coole „Battletoads“ Statue vor dem Stand haben wir mangels Termin nichts sehen können. Die Statur weckte allerdings nicht nur bei uns den Wunsch nach einem neuen eigenen neuen „Battletoads“ Spiel. Unser enger Terminplan hat es leider auch nicht erlaubt „Rare-Replay“ auf dem Consumer-Showfloor anzusehen, zumal der Veröffentlichungstermin ja auch sehr kurz nach der Gamescom lag. Bereits existierende Reviews bestätigen jedoch eine hohe Qualität (Metascore 85).
Fernab der großen Publisher mit ihren aufwändigen Ständen trafen wir uns mit einem Vertreter von „Qxygen Media„. Der kleiner italienische Publisher veröffentlicht Spiele für die Wii, den 3DS und die WiiU. Auf der Messe waren sie auf der Suche nach Distributoren für Deutschland. Wir werden das Lineup in einem separaten Artikel beleuchten.
Last but not least, waren wir bei „Nintendo„. Zu „Nintendo“ zu gehen, ist immer ein bisschen wie nach Hause zu kommen. Man kennt die Marken und die Firmenphilosophie schon sehr lange, ist damit groß geworden. Neben dem Hauptstand gab es einen Bereich in dem ausschließlich Indie-Entwickler ihre Spiele präsentierten. Hier sind uns zwei Spiele ganz besonders aufgefallen.
Der deutsche Entwickler „Shinen“ hat sich bereits durch sehr viele, meist Nintendo-Exklusive Spiele, einen Namen gemacht. So zeichneten die Münchener sich in der Vergangenheit bereits für Titel wie „Nano Assault“, „Art of Balance“, „Jett Rocket“, „Iridion“ und viele mehr aus. Mit „FAST Racing Neo“ für die WiiU haben sie nun einen futuristischer Racer im Stile von F-Zero, ganz ohne Waffen in der Entwicklung. Der grafisch schöne Titel spielt sich auch sehr gut. Man bedient sich einer für Rennspiele ungewöhnlichen Mechanik verschiedenfarbiger Turbofelder. Man kann die Farbe des Antriebs während der Fahrt umschalten und entsprechend von den Turbofeldern beschleunigt oder verlangsamt werden. Laut Martin Sauter von „Shinen“ befindet sich in der letzten Entwicklungsphase vor der Fertigstellung. Es wird vorerst ausschließlich über den eshop als digitaler Download erscheinen. Allen, die Lust auf einen neuen Future-Racer haben, sei dieser Titel empfohlen. Ebenfalls aus Deutschland kommen die Entwickler von „brainseed“. Von ihnen kommt das Spiel „Typomen„, vorerst, exklusiv für die WiiU. Bereits auf der E3 vorgestellt, muss man sich in diesem Puzzle-Plattformer als ein kleines Buchstabenmännchen, der aus den Buchstaben „HERO“ besteht, zahlreichen Puzzeln stellen. Das Besondere an der stimmigen Schwarz-Weiß Welt, man benutzt Buchstaben um die Umgebung zu beeinflussen und zu verändern. Schiebt man beispielsweise die Buchstaben „DOWN“ zusammen, so kommt eine Leiter von oben. Fügt man einer Wolke, die mit „RAIN“ beschriftet ist den Buchstaben „D“ hinzu, trocknet der darunter liegende See und somit das Hindernis aus. Die Buchstaben werden von unserem „HERO“ eingesammelt und versetzt. Geschick spielt also ebenfalls eine Rolle. Wir freuen uns auf den Release dieses Spiels, welcher laut den Entwicklern in nicht mehr allzu ferner Zukunft liegen sollte. Sie lieben eben Rätsel.
Erstmals anspielbar war „Xenoblade Chronicle X“ (WiiU), der Titel scheint ein würdiger Nachfolger des Rollenspiels „Xenoblade Chronicles“ (Wii, New 3DS) zu werden. Eine Messe eignet sich natürlich nicht für das Bewerten eines solchen Schwergewichtes. Der erste Eindruck war aber sehr gut, die Steuerung ging trotz noch fehlender Übersetzungen sehr gut von der Hand. Ein Titel über den sich RPG Fans im Dezember diesen Jahres freuen dürfen. Bereits letztes Jahr spielbar und mittlerweile deutlich gereift war „Super
Mario Maker“ (WiiU). Das Spiel erscheint bereits am 11. September und verspricht sehr viel Spaß. Nicht nur das Erstellen und Spielen neuer Level in den verschiedenen Grafiksets aus 30 Jahren Super Mario Geschichte beschäftigt den geneigten Spieler, sondern auch die vorgespeicherten Level aus dem „Nintendo
World Championship 2015“ werden eine echte Herausforderung bieten. Bleibt zu hoffen, dass Nintendo das Tauschen von Level gut gestaltet, dies ist sicher ein wichtiger Teil der Langzeitmotivation. Mindestens genau so sehnlich wie ein neues F-Zero wird von vielen Fans der neue Teil der Star Fox Serie erwartet. Von „Star Fox Zero„(WiiU) war die E3 Demo spielbar, welche drei Level inkl. Endboss enthielt. Nach dem Anspielen sind bei mir alle Zweifel ausgeräumt, die ich bzgl. der Gamepadsteuerung im Vorfeld hatte. Das optionale Zielen mit dem Gamepad auf dem zweiten Screen funktioniert sehr gut und man gewöhnt sich schnell daran. Auch die „Chicken-Walker“ Funktion des Gleiters wurde gut umgesetzt. Das Spiel verspricht ein würdiger, neuer Star Fox Teil zu werden, auch wenn man bei der Grafik gerne noch mal bis zum Release im 4Q 2015 etwas feilen darf. Neben den Spielen für die stationäre Konsole WiiU konnten wir auch noch eine Reihe von 3DS Handheld Titeln anspielen. Diese werden in einem seperaten Artikel beleuchtet.
Trends in diesem Jahr:
Virtual Reality wo hin man blickt. Jeder Publisher möchte mit dabei sein und wenn man schon kein VR-only Spiel hatte, dann wurde wenigstens schnell eine Demo gestrickt (z.B. Rabbids experience) oder ein in der Entwicklung befindliches Spiel optional VR-Fähig gemacht (Trackmania Turbo). Vielleicht ist sie ja bald da, die seit Mitte der Neunziger prophezeite Zukunftsvision vom virtuellen Helm, der alles noch realistischer wirken lässt. Bereits für den Jaguar war ja bekanntlich ein solches Gerät in der Entwicklung. Und auch Mega Drive, Vectrex und Virtual Boy boten frühe Versionen von VR an. Man darf gespannt sein. Fliegende Autos lassen jedoch weiterhin auf sich warten.
Ein weiterer Trend, wenn man es bei nur einem Spiel so nennen kann, ist, dass Zwischensequenzen mit Schauspielern aufgenommen werden, anstatt sie in Spielgrafik zu erzeugen (Need for Speed). Dies lässt Erinnerungen an die neunziger Jahre wach werden, als dies bei CD-ROM Spielen oft genutzt wurde. Rückblickend hat dies natürlich einen gewissen Trashfaktor. Spiele wie Command & Conquer oder das legendäre Wing Commander 3 setzten massiv auf solche Videos. Bei Letzterem kann man heute sogar, You Tube sei Dank, alle Videos an einem Stück ansehen. Gerne in Zukunft auch bei aktuellen Spielen mehr davon.
Schon Wing Commander 3 (1994) setzte auf Zwischensequenzen mit realen Schauspielern.
Unsere Messehighlights: Unravel (EA), Star Fox Zero (Nintendo), Retro-Stand, Mario Maker (Nintendo), Need for Speed (EA)
Quelle(n): gamescom.de, ejagfest.de, metacritic.com